Neu: Das Grab Jesu

Das Grab Jesu wurde nochmal überarbeitet. Das neue Modell beruht auf den Überlegungen und der skizzenhaften Rekonstruktion eines der erfahrensten Jerusalem-Archäologen,  Shimon Gibson.
Das Grab Jesu wurde, wie in der Prophezeiung von Jesaja 53,9, das Grab eines Reichen. Joseph von Arimathäa war ein heimlicher Jünger Jesus.Da er ein Oberster im jüdischen Sanhedrin war, aber gläubig an Jesu, bat er Pilatus im Geheimen - aus Furcht von den Juden - den Leichnam Jesu abnehmen und in sein neues und unbenutzts Grab legen zu dürfen. Die Gräber der Reichen hatten zur damaligen Zeit eine Stelle zum Ablegen, das konnte eine Aushöhlung im Fels sein oder eine Art Steinbank und die sogenannten Kokhim. In einen Kokh (der hebräische Begriff ist loculus) wurde der Tote nach Einbalsamierung zur Verwesung gelegt. Ein Kokh ist etwa 2 m lang und 50 cm breit. Üblicherweise wurden später die Knochen des verwesten Leichnams in Knochenkästen gelegt und damit Platz geschaffen für einen weiteren Leichnam. Es handelte sich dabei häufig um Familiengräber.
Da ein hoher Sabath (Passahfest) bevorstand wurde Jesu Leib zunächst nur mit Leinentücher, die Joseph von Arimathäa kaufte, umwickelt. Nikodemus brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe mit und diese wurde nach jüdischen Brauch in die Wicklung gelegt (Johannes 19). Das war noch nicht die Einbalsamierung. Wir erfahren nämlich ein Kapitel weiter von den Frauen, die am dritten Tag, also am Sonntag  den Leichnam Jesu früh am morgen einbalsamieren wollten. Man muss dazu wissen, dass im jüdischen Verständnis der Karfreitag als der erste Tag zählt, dann der zweite Tag der Sabbath und als dritten Tag den Sonntag, auch wenn die Auferstehung Jesu früh am Morgen stattfand.
Nochmal zu Grablegung: Die Evangelien berichten, dass das Grab mit einen großen Stein verschlossen wurde. Weiterhin lesen wir in Mätthäus 27 davon, dass das Grab von den Römern am Sabbath versiegelt wurde. Bei der Versiegelung wurden Nägel in den Felsen gehauen und die Seile über Kreuz gespannt und mit eine Lehmsiegel versiegelt. Wurde die Lehmsiegel aufgebrochen wußte man, dass der Leichnam gestohlen wurde. Zusätzlich forderten die Hohenpriester und Pharisäer bei Pilatus Wachen an, damit keiner der Jünger Jesu seinen Leichnam stehle.
Deswegen wurden in den Modell auch Nägel an der oberen Stelle des Steines dargestellt und ein Seil, dass noch herunterhängt. In Matthäus 28 lesen wir dann im Auferstehungbericht, dass am ersten Tag der Woche, also am Sonntag, ein plötzlich starkes Erdbeben war und Engel des Herrn herabkam um den Stein wegzurollen. Der Engel rollte den Stein weg, das Siegel wurde dabei aufgebrochen und er setzte sich auf den Stein. Der Eingang wurde ebenfalls verkleinert dargestellt, da Johannes sich bücken mussten um die Leinentücher des Auferstandenen sehen zu können (Johannes 20). Grabfunde aus der Zeit Jesu bestätigen auch diese Schriftstelle. Letztlich muss auch hier gesagt werden, dass das genaue Aussehen der Grabstätte ein Geheimnis bleiben wird und das 3D-Modell nur aufgrund der verschiedenen Aussagen in den Evangelium nachkonstruktiert wurde.